Ich hatte mich schon fast mit dem Gedanken ausgesöhnt, Edinburgh nur unter diesigem bis grauen Himmel zu erleben (was durchaus auch seinen Reiz hat!) – bis heute die Wolkendecke aufriss. Und dahinter: blauester Himmel! So tiefblau, wie ich in sonst nur aus Bayern kenne. Aber sagt man nicht, die Schotten seien die Bayern Großbritanniens?!
Ich bin Katholikin und ich mag Kirchen. In Städten ziehen sie mich immer wie magisch an. Ich mag die Ruhe, die Möglichkeit, sich zwischendrin mal in der Kühle zu entspannen, ich mag die mystische Atmosphäre aus vielen Jahrhunderten. Ich mag den Geruch. Und überhaupt interessiert mich Theologie, ganz konfessionsunabhängig.
Da traf es sich gut, dass wir von unserer Wohnung hinter der St. Giles’ Cathedralweiter…
Erwähnte ich schon, dass Harry Potter in Edinburgh entstanden ist?! Nein? Dann weißt du es jetzt.
Ich wusste es übrigens auch nicht. Aber wundern tut es mich nicht. Diese Stadt ist voller Winkelgassen.
Von wegen Spanien! In Schottland, da grünt es noch grüner! Man fragt sich automatisch, wie viel Dünger hier ausgestreut wird ... andererseits: Dass eine ganze Stadt gedüngt wird, ist auch eher unwahrscheinlich. Dann ist vermutlich doch einfach die hohe Luftfeuchtigkeit, die den Engländerinnen die (vermeintlich) glatte Haut und den Touristen nasse Haare beschert.
In meinem Reiseführer wurde ausdrücklich von einem nächtlichen Besuch der Edinburgher Friedhöfe abgeraten ... nun, ich gesethe: Auf die Idee wäre ich ohnehin nicht gekommen. Immerhin habe ich mich tagsüber hingetraut: zum Kirkyard Canongate, auf dem unter anderem Robert Louis Stevenson und Adam Smith begraben sind. Und Clarinda ....